Strandbad Thun
Geschichte Strandbad Thun
1920 übernimmt die Stadt Thun das Lachenareal von der Burgergemeine Strättligen und baut am Lachenkanal im Dürrenast die erste öffentliche Seebadeanstalt, welche im Juli 1922 feierlich eröffnet wurde. Rund 110 Arbeitslose errichteten die Seebadeanstalt Lachen. Die Anlage bestand aus einem 50-m-Bassin im See, einem Sprungturm vorne im Lachenkanal und einem Holztrakt mit einer Bretterwand beim Schwimmbassin. Dieser hölzerne langgestreckte, mittig abgeknickte Garderobentrakt mit Einezelkabinen und Umkleidebuchten sowie einem kleinen Kassenhäuschen als Kopfbau stand damals direkt am Wasser. Es ist ausserdem ein “Badeplan” bekannt, wonach für Männer und Frauen nur abwechslungsweises Baden gestattet war. Der Wechsel wurde jeweils mit einer Glocke angezeigt. Ab 1924 war jeweils am Wochenende das gemeinsame Baden erlaubt. 62 Jahre früher wurde übrigens bereits das Flussbad Schwäbis eröffnet.
Noch heute ist der denkmalgeschützte ehemalige Eingangsbereich mit dem historische Kassenschalter aus dem Jahr 1923 sowie das entsprechende Schild bei den ehemaligen Umkleidekabinen vorhanden:
Das moderne, zweigeschossige Strandbad Thun mit der Aussichtsterrasse wurde 1932 erbaut und im Juli 1933 dem Betrieb übergeben. Wiederum wurden über 100 Erwerbslose beschäftig, insbesonder um das Terrain von 9000 auf 41000 m2 zu vergrössern.
1936 gint der erste Stadtbus in Betrieb, wo er bis zur Zeit während des Zweiten Weltkrieges fuhr. Die «Strandbadlinie» fuhr vom Bahnhof Thun zum Strandbad und wieder zurück und wurde deshalb im Volksmund auch die «Strandbad-Liese» genannt. Die Fahrt kostete 30 Rappen. Während des Krieges allerdings musste das Gefährt dem Militär zur Verfügung gestellt werden.
1962 wurde der seichte Seegrund aufgeschüttet und die Rasenfläche um rund 17 500 m2 vergrössert und zwar mit Aushubmaterial, welches von einer Erweiterung des damaligen Bezirksspitals stammte.
Zwischen 1966-1968 wurde das 50m-Schwimmbecken mit acht Bahnen, das Lern-Schwimmbecken, das 25m-Trainigsbecken, sowie der markante 10m-Sprungturm erstellt. Das Areal wurde auf die heutigen 50’000 m2 vergrössert. Anlässlich der Inbetriebnahme der neuen Becken im Juni 1967 tummelten sich so viele Badegäste in den Bassins, dass das Wasser überlief.
Seit 1979 gab es zahlreiche Um- und Ausbauten (neuer Garderobetrakt beim 50m-Bassin, neuer technischer Trakt u.a.m.) und 2019 wurde bei einer Gesamtsanierung der “Affenfelsens” abgerissen.
Quellen: Strättligen von Louis Hänni, Die Polysportanlage Jürg Hünerwadel, Diverse