Ziegelei Steffisburg

Die Geschichte der Ziegelei Steffisburg reicht bis ins Mittelalter zurück, als im Gebiet Erlen-Schörlen Lehm abgebaut wurde. Dieser Lehm diente der Herstellung von Dachziegeln, Mauersteinen und anderen Produkten. 1794 kaufte die Berner Regierung das Schörlengut in Steffisburg, um den Lehm für ihre Ziegelhütten in Thun zu sichern. 1808 verkaufte der Staat die Ziegelfabriken an Johann Jakob Schlatter und David Jakob Schrämli.

1862 erwarben die Schrämlis eine moderne Ziegelmaschine aus Berlin, die die Produktion auf 3000 Ziegel pro Tag steigerte. 1869 verlegte die Familie ihren Betrieb ins Glockental. 1872 wurde das ehemalige Gelände an die Baugesellschaft Thun verkauft, die dort das Grand Hotel Thunerhof errichtete.

1890 übernahm Walther Emil Koenig die Ziegelei, die nun als Ziegelei König & Co. bekannt wurde. Die Firma prägte ihre Ziegel mit einer Glocke und dem Schriftzug „THUN“, um sich gegen unlauteren Wettbewerb zu schützen. Neben Dachziegeln wurden auch andere gebrannte Produkte hergestellt. 1899 gewann die Ziegelei eine Goldmedaille bei der Bernisch-Kantonalen Industrie- & Gewerbe-Ausstellung.

1920 wurde die Ziegelei stillgelegt. Heute erinnern die Bushaltestelle Ziegelei, die Ziegeleistrasse sowie ein Altersheim, ein Restaurant, eine Wohngemeinschaft und eine Pizzeria an den ehemaligen Betrieb.

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